Immer mitten drin, zwischen lebensfreud und kampf, musik der straße
Die „Musik der Straße“ meiner frühen Kindheit nach dem 2. Weltkrieg waren „Die Mackenbacher“, Wandermusikanten aus der Westpfalz. Obwohl deren Blütezeit schon vorbei war, konnte man sie noch in kleinen Gruppen auf den Straßen und Plätzen erleben. Erstaunlich, dass mir dies erst bei der Zusammenstellung der Fotos wieder eingefallen ist.
Möglicherweise habe ich unbewusst nach den vielfältigen Formen der Straßenmusik gesucht, als ich die vorliegenden Fotos gemacht habe. Ich fand sie in Fußgängerzonen, an touristischen Brennpunkten, in U-Bahnen und manchmal, völlig überraschend hinter der nächsten Straßenecke oder in einem Park. Immer, wenn ich Zeit und Muße hatte, versuchte ich ein „Portrait“ einzufangen.
Manchmal erkennt man den Ort; häufig auch nicht. Aber dann ist dieser auch völlig unwichtig und nur das Bild ist von Bedeutung.
Die Bilder geben einen kleinen Einblick in die Mannigfaltigkeit der Instrumente in der Straßenmusik. Von der Drehleier, der allgegenwärtigen Gitarre, über Kochtöpfe bis hin zur Rebab.
Sie zeigen aber auch, dass oft nur ein schmaler Grat zwischen Lebensfreude und Lebenskampf besteht. In manchen Bildern spürt man förmlich die Lebensfreude; in anderen offenbart sich erst auf den zweiten Blick das Leid eines ganzen Landes.